Rückenschmerzen

Die gesamte Rumpfmuskulatur wird beim Tennis asymmetrisch belastet. Die Muskulatur auf der Schlagarmseite ist stärker ausgebildet als auf der Gegenseite. Diese einseitige Belastung kann sowohl zu akuten wie auch chronischen Rückenbeschwerden führen. Zusätzlich ist Tennis ein sehr rückenbelastender Sport, was auch dadurch ersichtlich ist, dass bereits junge Elite-Tennisspieler im Alter von 11 bis 26 Jahren in knapp 90 % der Fälle unterschiedliche Abnutzungserscheinungen der Wirbelsäule aufzeigen.

Da während jedem Tennisschlag enorme Rotationskräfte auf die gesamte Wirbelsäule einwirken, können plötzliche lokale muskuläre Zerrungen oder Verspannungen auftreten, welche Schmerzen verursachen. Auch können aufgrund von einer Abnützung der Wirbelsäule Blockierungen oder Bandscheibenvorfälle entstehen.

Falls Rückenschmerzen länger als 6 Wochen anhalten, sind diese oft unspezifisch und schwerer fassbar. Falls eine Person an chronischen Wirbelsäulenschmerzen leidet, kann die stetige, asymmetrische Belastung bei jedem Tennisschlag die Beschwerden in der Lendenwirbelsäule verschlimmern.

In Abhängigkeit der Ursache klingen akute Wirbelsäulenschmerzen nach einigen Tagen ab. Unterstützend und schmerzlindernd können Schmerzmittel eingenommen, Wärme appliziert, Infiltrationen, Physiotherapie, Chirotherapie oder Akupunktur durchgeführt werden. Im Falle eines Bandscheibenvorfalls richtet sich die Behandlung nach dem Ausmaß der Nervenbeeinträchtigung. Gelegentlich wird dann eine Operation notwendig.

 




Das wichtigste zur Vorbeugung sind jedoch regelmäßige Übungen zur Kräftigung der Rumpfmuskulatur, insbesondere auch zum die Asymmetrie des Tennisspielens auszugleichen. Da alle Tennisschläge den Körperstamm und die Wirbelsäule in allen drei Dimensionen beanspruchen, sollten Rumpfstabilisierungsübungen auch in allen drei Dimensionen erfolgen. (Video 1; Video 2)
Solche Übungen sind vor allem die wichtigste Säule in der Vorbeugung und Behandlung von chronischen Wirbelsäulenbeschwerden.